Olivensorten & sekundäre Pflanzenstoffe

Olivensorten im Vergleich

Es gibt zwischen 1000 und 2000 Olivensorten, wobei hier Unklarheit besteht, da die selben Sorten in verschiedenen Regionen auch mal unterschiedliche Namen tragen.


In der untenstehenden Tabelle sind die Olivensorten aufgelistet, die schon häufiger im Focus wissenschaftlicher Arbeiten standen. Die Daten stammen aus unabhängigen Forschungen und liefern seriöse Werte zu den bekanntesten sekundären Pflanzenstoffen im Olivenöl: Polyphenole, Vitamin E und Sterine.
Olivensorte
Ursprung
Olivengröße
Polyphenole
Vitamin E
Sterine
Tunesien
Sehr klein
Hoch
1000 ppm
2170 ppm
Leccino
Italien
Mittel
Hoch
310 ppm
1500 ppm
Picholine
Frankreich
Mittel
Hoch
390 ppm
unbekannt
Koroneiki
Griechenland
Sehr klein
Sehr hoch
340 ppm 
1033 ppm
Picual
Spanien
Mittel
Sehr hoch
280 ppm
1500 ppm
Frantoio
Italien
Mittel
Mittel bis hoch
210 ppm
1500 ppm
Oueslati
Tunesien
Klein
Niedrig
370 ppm
1230 ppm
Ascolana
Italien
Groß
Mittel
349 ppm
unbekannt
Arbequina
Spanien
Klein
Niedrig
190 ppm
1700 ppm
Picudo
Spanien
Groß
Niedrig
150 ppm
 unbekannt
Durchschn. Supermarkt-Olivenöl
45-100 ppm Niedrig
15- 300 ppm
Arganöl
6- 152 ppm
400-600 ppm
1300-2000 ppm







    Es handelt sich hier um Durchschnittswerte der jeweiligen Olivensorten bei optimalen Bedingungen, d.h. bei Erster Ernte/Frühernte, nur sparsamer Bewässerung und korrekter Lagerung und Pressung.  Bereits durch die Späternte werden etwa 90% der sekundären Pflanzenstoffe in der Olive abgebaut und können folglich auch nicht im Olivenöl erhalten werden.
    Für weitere Informationen siehe Beitrag "Olivensorten Chemlali, Arbequina, Koroneiki und Co. und ihr Gehalt an Polyphenolen und Vitamin E"

    Vitamin E und die sekundären Pflanzenstoffe der Olive: Polyphenole, und Sterine

    Polyphenole

    • dazu zählen Oleuropein und Flavonoide
    • starke antimikrobielle Wirkung und bekämpft Bakterien, Viren und Pilz
    • schützt vor Zellschäden
    • hemmt die Oxidation von LDL
    • ausgeprägter entzündungshemmender Effekt

    Vitamin E (alpha-Tocopherol)

    • erhöht die Stabilität des Olivenöls, wodurch es überhaupt stark erhitzbar wird
    • antioxidative Wirkung, indem es freie Sauerstoffradikale unschädlich macht
    • schützt die Zellmembranen und wirkt u.a. einem frühzeitigen Alterungsprozess entgegen
    • beteiligt an der Bildung von roten Blutkörperchen, Muskeln und anderen Geweben
    • senkt das Risiko an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken

    Sterine

    • innerlich:
      • erschweren die Aufnahme von Cholesterin über den Darm und senken dadurch den Cholesterinspiegel im Blut. Die LDL-Konzentration im Blut sinkt (um bis zu 9-14%) , während das gute HDL-Cholesterin gleich bleibt.
      • protektive Eigenschaft vor Prostata-, Dickdarm-, Brust- und Magenkrebserkrankungen
      • durch die Nahrung aufgenommen, werden sie durch das Blutplasma in die Hautzellen transportiert. Die Haut wird aufgefüllt und praller.
    • äußerlich:
      • werden von der Kosmetikindustrie zur Feuchtigkeitsbindung eingesetzt
      • breites Wirkspektrum bei der Anwendung auf der Haut:
        • hemmen Entzündungen
        • lindern typische Symptome trockener Haut wie Juckreiz, Brennen, Schuppung und Rauheit
        • bei Neurodermitis wird das Spannungsgefühl der Haut vermindert
        • fördert den Regenerationprozess von UV-geschädigter Haut, z.B. nach dem Sonnenbrand

    In einem Video von "Welt der Wunder" findet sich eine gute Zusammenfassung der Wirkungsweise von sekundären Pflanzenstoffen und der Rolle des Reifegrads bei Früchten und Gemüse.









    Informationen zur Tabelle:
    • Kategorisierung der Olivengröße und des Polyphenol-Gehalts nach Paul Vosson 2005. Olive Production Manual University of California, USA
    • Kategorisierung des Polyphenol-Gehalts nach Wiesman: niedrig  0-200 ppm, mittel 200-400 ppm, hoch > 400 ppm
    • ppm = parts per million oder in mg/ kg ausgedrückt


    Quellen:
    • Samia Dabbou, et Al. , Phenolic and volatile compounds from oils of three olive culitvars introduced in the north of Tunisia 
    • Grati Kammoun Naziha, et Al., ct sensorielle et valorisation en huiles mono-variétales et labels de qualité, Insitut d'Olivier
    • Evangelia Stefanoudaki, et Al., Effect of drought stress on qualitative characteristics of olive oil oc Koroneiki, Grasas y Aceites, Vol. 52. Fasc. 3-4 (2001), 202-206
    • Zeev Wiesman, Desert Olive Oil Cultivation
    • Amalia A. Carelli, 2008, Olive Oil Chemistry in Argentina
    • López-Cortés, I., et al., Chemical characterization of traditional varietal olive oils in East of Spain, Food Research International (2013)
    • Rodney J. Mailer, 2007, The natural chemistry of Australien extra virgin olive oil
    • Rocío Marfil, et. al., 2011, Determination of polyphenols, tocopherols, and antioxidant capacity in virgin argan oil, European Journal of Lipid Science and Technology
    • Informationsgemeinschaft Olivenöl

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