Olivenöl aus alten Olivensorten und Erster Ernte hat den höchsten Gehalt an sekundäre Pflanzenstoffen
Wichtigster Qualitätsfaktor: Die Olivensorte
Der wichtigste Qualitätsfaktor des Olivenöls ist die Olivensorte selbst. Die Wahl der Olivensorte entscheidet über den potentiellen Gehalt an wertvollen Polyphenolen, Vitamin E und Sterine. Der Gehalt der antioxidativ wirkenden Polyphenole, Vitamin E und Sterine ist entscheidend bei der Therapie von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebsprävention und Anti-Aging mit Olivenöl.Die Doppel-Blind-Studie von Perez Jimenez der Universität Cordoba zeigt, dass Polyphenol-reiches Olivenöl zu einer erheblichen Verbesserung der Herz-Kreislauf-Krankheiten führt. In konkreten Zahlen:
40 ml täglich an Polyphenol-reichem Olivenöl (Polyphenol-Gehalt 398 ppm) wirken deutlich
40 ml täglich an Polyphenol-armen Olivenöl (Polyphenol-Gehalt 70 ppm) – was einem durchschnittlichen Supermarkt-Olivenöl entspricht- sind nahezu wirkungslos.
Da die gesundheitliche Wirkung schon mit der Wahl der Olivensorte steht oder fällt, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag, welche Olivensorten in diesem Fall gewählt werden sollten.
Welche Olivensorten sind reich an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine? |
Olivensorten im Vergleich
Es gibt zwischen 1000 und 2000 Olivensorten, wobei hier Unklarheit besteht, da die selben Sorten in verschiedenen Regionen auch mal unterschiedliche Namen tragen. In der untenstehenden Tabelle sind die Olivensorten aufgelistet, die schon häufiger im Focus wissenschaftlicher Arbeiten standen. Die Daten der untenstehenden Tabelle stammen aus unabhängigen Forschungen und liefern seriöse Werte zum Gehalt an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine.
Olivensorte
|
Ursprung
|
Olivengröße
|
Polyphenole
|
Vitamin E
|
Sterine
|
Tunesien
|
Sehr
klein
|
Hoch
|
1000
ppm
|
2170
ppm
|
|
Leccino
|
Italien
|
Mittel
|
Hoch
|
310
ppm
|
1500
ppm
|
Picholine
|
Frankreich
|
Mittel
|
Hoch
|
390 ppm
|
unbekannt
|
Koroneiki
|
Griechenland
|
Sehr
klein
|
Sehr
hoch
|
340 ppm
|
1033
ppm
|
Picual
|
Spanien
|
Mittel
|
Sehr
hoch
|
280 ppm
|
1500
ppm
|
Frantoio
|
Italien
|
Mittel
|
Mittel
bis hoch
|
210
ppm
|
1500
ppm
|
Oueslati
|
Tunesien
|
Klein
|
Niedrig
|
370
ppm
|
1230
ppm
|
Ascolana
|
Italien
|
Groß
|
Mittel
|
349
ppm
|
unbekannt
|
Arbequina
|
Spanien
|
Klein
|
Niedrig
|
190
ppm
|
1700
ppm
|
Picudo
|
Spanien
|
Groß
|
Niedrig
|
150 ppm
|
unbekannt
|
Durchschn. Supermarkt-Olivenöl
|
45-100 ppm Niedrig
|
15- 300 ppm
|
|||
Arganöl
|
6-
152 ppm
|
400-600
ppm
|
1300-2000
ppm
|
Die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe im Olivenöl
- Polyphenole: wie z.B. das Oleuropein
- starke antimikrobielle Wirkung und bekämpft Bakterien, Viren und Pilz
- schützt vor Zellschäden
- ausgeprägter entzündungshemmender Effekt
- reguliert den Cholesterinspiegel
- Vitamin E (alpha-Tocopherol):
- erhöht die Stabilität des Olivenöls, wodurch es überhaupt stark erhitzbar wird
- antioxidative Wirkung, indem es freie Sauerstoffradikale unschädlich macht
- schützt die Zellmembranen und wirkt u.a. einem frühzeitigen Alterungsprozess entgegen
- beteiligt an der Bildung von roten Blutkörperchen, Muskeln und anderen Geweben
- senkt das Risiko an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken
- Sterine:
- innerliche:
- hemmen die Resorption von Cholesterin, senkt dadurch den Cholesterinspiegel im Blut, indem es die LDL-Konzentration im Blut (um 9-14%) senkt, während das gute HDL-Cholesterin gleich bleibt
- protektive Eigenschaft vor Prostata-, Dickdarm-, Brust- und Magenkrebserkrankungen
- durch die Nahrung aufgenommen, werden sie durch das Blutplasma in die Hautzellen transportiert. Die Haut wird aufgefüllt und praller.
- äußerlich: breites Wirkspektrum bei der Anwendung auf der Haut:
- hemmen Entzündungen auf der Haut
- lindern typische Symptome trockener Haut wie Juckreiz, Brennen, Schuppung und Rauheit
- bei Neurodermitis wird das Spannungsgefühl der Haut vermindert
- fördert den Regenerationprozess von UV-geschädigter Haut, z.B. nach dem Sonnenbrand
Ist jedes Olivenöl reich an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine?
Gerne wird Olivenöl grundsätzlich mit Aussage wie„reich an Polyphenolen und/oder an Vitamin E“ beworben. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Olivensorten. Es gibt auch keine internationalen Standards, die die Kategorisierung in „reich“ oder „arm“ an Polyphenolen oder Vitmanin E festlegen. Tatsächlich kann ein Olivenöl aus der Sorte Arbequina nur einen niedrigen Polyphenol-und Vitamin E-Gehalt haben, während ein Olivenöl aus der alten Olivensorte Chemlali einen hohen Polyphenol-Gehalt und einen sehr hohen Vitamin E-Gehalt haben kann.
Ausgehend von der Olivensorte entscheidet der Erntezeitpunkt, wie viel von den wertvollen Polyphenolen, Vitamin E und Sterine erhalten bleiben. Bei der Ersten Ernte / Frühernte zu Beginn der Erntesaison bleiben diese wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Gegen Ende der Erntesaison sind nur noch knapp 10% dieser wertvollen Inhaltsstoffe erhalten, wobei die meisten auf dem Markt erhältlichen Olivenöle wegen des höheren Ölertrags aus der Späternte sind.
Chemlali Olivenöl schlägt selbst Arganöl
Auch im Vergleich mit dem populäre Arganöl, welches mit etwa 100€/Liter verkauft wird und besonders Polyphenol und Vitamin E- reich sein soll, muss man genauer hinschauen. So hat Arganöl gerade mal etwas mehr Polyphenole als ein durchschnittliches Supermarkt -Olivenöl. Eine weitere beliebte Werbeaussage: Arganöl hat doppelt so viel Vitamin E wie Olivenöl. In Anbetracht der Wert aus der obigen Tabelle zeigt sich: dies stimmt nur, wenn man Arganöl mit durchschnittlichem Supermarkt Olivenöl vergleicht. Olivenöl aus der Piccholine, Ouslati oder Koroneiki aus der Erste Ernte / Frühernte haben deutlich gehobene Vitamin E- Werte. Einzigartig ist hier das Chemlali Olivenöl aus der Ersten Ernte/Frühernte. Der Vitamin E-Gehalt dieses Chemlali Olivenöls ist sogar doppelt so hoch wie beim Arganöl und hat den höchsten Vitamin E Gehalt überhaupt.
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Informationen zur Tabelle:
- Kategorisierung der Olivengröße und des Polyphenol-Gehalts nach Paul Vosson 2005. Olive Production Manual University of California, USA
- Kategorisierung des Polyphenol-Gehalts nach Wiesman: niedrig 0-200 ppm, mittel 200-400 ppm, hoch > 400 ppm
- ppm = parts per million oder als mg/kg ausgedrückt
Quellen:
- Samia Dabbou, et al., Phenolic and volatile compounds from oils of three olive culitvars introduced in the north of Tunisia
- Evangelia Stefanoudaki, et Al., Effect of drought stress on qualitative characteristics of olive oil oc Koroneiki, Grasas y Aceites, Vol. 52. Fasc. 3-4 (2001), 202-206
- Zeev Wiesman, Desert Olive Oil Cultivation
- Amalia A. Carelli, 2008, Olive Oil Chemistry in Argentina
- López-Cortés, I., et al., Chemical characterization of traditional varietal olive oils in East of Spain, Food Research International (2013)
- Rodney J. Mailer, 2007, The natural chemistry of Australien extra virgin olive oil
- Rocío Marfil, et. al., 2011, Determination of polyphenols, tocopherols, and antioxidant capacity in virgin argan oil, European Journal of Lipid Science and Technology
- Informationsgemeinschaft Olivenöl
- Francisco Perez-Jimenez, et al., 2010, Gene expression changes in mononuclear cells in patients with metabolic syndrom after acute intake of phenol-rich virgin olive oil, BMC Genomics.
- Konstantinidou V. et al., 2010, In vivo nutrigenomic effects of virgin olive oil polyphenols within the frame of the Mediterranean diet: a randomized controlled trial, The FASEB Journal
- EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), EFSA Journal 2011, Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to polyphenol in olive and protection of LDL particles from oxidative damage, maintenance of normal blood HDL-cholesterol concentrations...
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